Leutkirch sz Mit dem Schlussvers aus Silchers „Lindenbaum“ ist am vergangenen Sonntag eine überaus tröstliche Stunde in der Galluskapelle zu Ende gegangen. Das Vokalensemble Anima brachte den zahlreichen Besuchern ein kostbares Geschenk mit seinen innigen Gesängen zu Abschied, Tod und Trauer. Die Kirchenmusikerin, Komponistin und Leiterin des Ensembles zeigte mit ihren Texten und Melodien einen Weg heraus aus Trostlosigkeit und Schmerz zurück ins Leben. „Was zählt, ist nicht die Zahl der Jahre, die wir leben. Was zählt, ist, wie viel Leben wir den Jahren konnten geben.“

Unendlich zart, filigran, trotzdem aber ausdrucksstark gestalteten die drei Frauen aus der Gemeinde St. Columban in Friedrichshafen, Marita Hasenmüller (Sopran), Angelika Fischer (Mezzosopran) und Sabine Hauke (Alt), Kompositionen wie die Psalmvertonung „Hebe deine Augen auf zu den Bergen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ und „An Irish Blessing“ bis hin zu Eric Claptons „Tears in heaven“ oder „Amazing Grace“. Die meisten Gesänge verdankten die Zuhörer aber der Feder und dem Arrangement von Marita Hasenmüller (Klavierbegleitung), die ihren Trost für die Zurückgebliebenen in ergreifende Worte und Melodien fasste.

Nach einer Stunde berührten Schweigens dankten die Zuhörer dem Trio Anima mit lang anhaltendem Applaus. Pfarrerin Ulrike Rose fand herzliche Worte des Dankes für das bewegende Benefizkonzert, dessen Erlös der Leutkircher Hospizarbeit zugute kommen soll. Auch im Namen ihres Teams bedankte sich Ulrike Butscher und gab ihrer Freude darüber Ausdruck, dass das Thema Sterben aus der üblichen Verdrängung so wohltuend trostreich in den Blick gekommen war.